Kulturelle Aktivitäten während der Platzbesetzungen und im Hüttendorf „Wackerland“ 1985 und 1986


Bereits während der beiden Platzbesetzungen 1985/1986 bildeten viele Menschen aus dem Hüttendorf „Wackerland“ ein funktionierendes Gemeinwesen. Die Platzbesetzer wurden dabei von in der Nähe ansässigen Oberpfälzern aktiv unterstützt, betreut, bekocht und mit allem Nötigen versorgt.

 

Bau des Versammlungshauses in Wackersdorf nach der Platzbesetzung
(Foto Herbert Baumgärtner)

 

Die Biermösl Blosn & Gerhard Polt im Hüttendorf (links) und "Privatauftritt" von Hans Well (Biermösl Blosn) bei der Platzbesetzung Ende Dezember 1985


Die Sulzbacher Klarinettenmusik und Kollegen auf dem besetzte Platz

 

Anonym-Auftritt im Versammlungshaus Ende Dezember 1985, daneben Richard Vogl von den Roten Hanikl (stehend mit Drehleier)
zusammen mit Georg und Claudia Balling (Dudelsack & Drehleier) von der Regensburger Bordunmusik in "Wackerland", Ende Dezember 1985

Musikantin am Baugelände vor einer Polizeikette, rechts ein unbekannter Geiger auf der Waldbühne in Wackerland,
Dezember 1985, (Fotos Herbert Baumgärtner)

 

Dichterlesung mit Harald Grill in "Wackerland", (Foto Herbert Baumgärtner)

 

 

Auch später spielten musikalische Aktionen im Widerstand immer wieder eine Rolle. So ließ der Hamburger Künstler Rolf Schulz sein Doppelgemälde "Atomglanz und Todeswahn" in einer Kunstaktion am 24.02.1988 in Begleitung von Trommlern und Fackelträgern vom Wackersdorfer Rathaus zum Roten Kreuz transportieren - er selbst schritt dem Zug Trompete spielend voran.

 

Der Hamburger Künstler Rolf Schulz
(Foto Wolfgang Nowak)

 

Sonstige regelmäßige kulturelle Anti-WAA-Veranstaltungen in der Region sowie im benachbarten Ausland


Viele Musiker, Mundartdichter, Kabarettisten und andere Künstler traten im Übrigen immer wieder regelmßig gemeinsam auf und führten zusammen mit örtlichen Veranstaltern, einzelnen Ortsverbänden der SPD oder der Grünen sowie lokalen Ablegern der BIs sowie des Bund Naturschutz Anti-WAA-Abende in verschiedenen Städten und Gemeinden der Region durch. Regensburger Musikgruppen wie "d’Nußgackl", die "Regensburger Bordunmusik", "Anonym" und andere Formationen traten dabei zeitweise zwei- bis dreimal in der Woche sowie an Wochenenden in der Oberpfalz sowie in Österreich in Sachen WAA auf. Erwähnt sei zudem das Theaterstück "Jorinde und Joringel im Wackersdorfer Wald", das von dem auch ansonsten sehr aktiven Mundartdichter und überzeugten WAA-Gegner Harald Grill verfasst worden war und am 06.11.1987 im Regensburger "Theater am Haidplatz" uraufgeführt wurde.