Die „Liederbayern-Band“ bestand aus Ali Schmidt (Gesang, Gitarre), Helmut Achtner (Ge­sang, Gitarre) und Georg Frisch (Gesang, Bass).

Zu ihren Balladen und Songs über politi­sche und ökologische Themen gesellten sich mehr und mehr auch Lieder, die satirisch oder nachdenklich den ganz normalen Wahnsinn des „privaten“ Alltagslebens durchleuchte­ten: die süße Resignation des Voll-Video­ten, die genormte Wüstenrot-Mentalität der Häuslebauer, den Knatsch aus der Bezie­hungskiste. Durch über 200 Auftritte auf süddeutschen Kleinkunstbühnen, Festivals, Jugendt­reffs, 1982 und 1984 auch beim „Bardentreffen“ in Nürnberg und beim „Mundart-Festival der Liedermacher“ in Köln waren die drei „Stimmungsbombenleger“ (Münchner Abendzei­tung) fast schon zum Markenzeichen für eine „alternative bayerische Volks- und Folkmusik“ geworden. So konnte es damals nicht ausbleiben, dass die Gruppe verschiedentlich im Rund­funk und Fernsehen zu hören und zu sehen war. Ihre beiden Studioproduktionen erfuhren Nachpressungen, die LP „Feierabend“ von 1983 erschien in zweiter, die Kassette „Lieder über Land und Leute“ von 1982 in dritter Auflage. Im Jahr vor dem Folkfestival gegen die WAA brachte die „Liederbayern Band“ die LP „Der ganz normale Wahnsinn“ auf den Markt. Neben dem „Folkfestival“ gegen die WAA im Mai 1986 trat die „Liederbayern-Band“ auch am 14.09.1987 auf einer Olof-Palme-Friedens­kundgebung zugunsten der Anti-WAA-Bewe­gung auf.

 

Helmut Achtner

Der gebürtige Abensberger Helmut Achtner, der heute neben seiner Tätigkeit als Solist, der mit einem Liederkabarett unterwegs ist, als Me­diengestalter in seiner Heimatstadt tätig ist, kam ursprünglich durch Hannes Wader und Tom Waits zu seiner musikalischen Tätigkeit und lernte auto­didaktisch Gitarre, Mundharmonika. Dabei ist er vor allem Liedermacher und Folkmusiker, aber auch offen für die Genres Volksmusik und Rock- und Popmusik. Allgemeine Bedenken gegen die Atomkraft und nicht zuletzt das bis heute ungelöste Problem einer Endlagerung führten in den 1980er Jahren zu seinem auch künstlerischen Engagement gegen die WAA. Ein Lied aus der Feder von Helmut Achtner und Albert Schmidt-Hindelang, das unmittelbar nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl enstand, befasst sich mit diesem Ereignis und seinen langwierigen negativen Folgen. Achtner und bisweilen auch seine „Liederbayern“-Kol­legen waren in jenen Jahren auf vielen Kleinkunstbühnen und Festivals, auch auf vier Bar­dentreffen in Nürnberg sowie bei Mundarttreffen in Köln zu hören. Daneben spielte man Solidaritätskonzerte und trat auf verschiedenen Wahlkampfveranstaltungen sowie auf Bund Naturschutz-Veranstaltungen auf, mit dem Achtner sich bis heute solidarisch verbunden fühlt. Achtner gewann einen 1. Preis beim „Woche“-Wettbewerb in Regensburg und es wurde ihm auch das „Hungtertuch“ verliehen. Es folgten Fernsehauftritte, unter anderem auf Alfred Bio­leks „Showbühne“. Zu den Highlights zählte auch ein gemeinsames Konzert mit Wolf Bier­mann. Im Jahr 2008 wurde Helmut Achtner des Kulturpreis der Stadt Abensberg verliehen und 2009 wurde er Sieger beim „Kultursommer Rheinland-Pfalz“. Er und seinen Kollegen ging es letztendlich – pathetisch ausgedrückt – nicht zuletzt darum. die „Welt besser und wärmer zu machen“, wobei man sich dabei nicht nur vieler Protestlieder, sondern auch satirischer und Liebeslieder bediente.

 

Ali Schmidt

Jahrgang 1951, Diplom-Pädagoge, Musiker und Coach, Gestalttherapeut und Psychodramaleiter, trat nach dem Studium der Philosophie, Psychologie und Pädagogik vie­le Jahre als Sänger und Gitarrist auf Kleinkunstbühnen auf. Nach einigen Jahren im Beratungs-, Hochschul- und Schuldienst war er 1994 bis 2005 für die Grünen als Ab­geordneter im Deutschen Bundestag. Dort lernte er seine Lebenspartnerin, die Abgeordnete und Ökologin Michaele Hustedt kennen, mit der er Ende 2005 das „Entwicklung- und Lebensfreude-Institut“ ELI Berlin gründete, in dem die beiden Singgruppen, Meditationen, Shiatsu, Aufstellungen und Coaching anbieten. Mantren lernten sie kennen und lieben u. a. in zahlreichen Workshops bei Deva Premal und Miten, mit denen sie heute freundschaftlich verbunden sind.

 

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