Die heute noch existierende „Regensburger Bordunmusik“ bestand Mitte der 1980er Jahre aus Georg Balling (diverse „Böcke“, d.h. Dudelsäcke aus den verschiedensten Ländern, Ge­sang), Claudia Balling (Drehleier, Flöten, Violine, Schlagwerk, Gesang), Angelika Rosenmeyer (Violine) und Ali Stadler (Bass, Trumscheit, Baritonhorn). Die Besetzung änderte sich später.

Die “Borduner” waren als Musiker sowohl bei den „Traditionalisten“, d.h. den Fans der traditionellen Volksmusik, als auch bei den Folkies anerkannt, hochgeschätzt und beliebt, haben sie bereits in der Vergangenheit doch immer wieder mit Kollegen auch der Folk-Szene zusammen musiziert und deren Produktionen unterstützt und bereichert. Mit Uli Otto von „Anonym“ verband und verbindet die „Borduner“ eine lange Freundschaft, seitdem man Anfang der 1970er Jahre auf einem Instrumentenbaukurs des Bezirks Oberpfalz in Pleystein voneinander Kenntnis genommen hatte. Die Gruppe bemüht sich seit 1982 vor allem um die Pflege und Wiederbelebung von Borduninstrumenten. (Bordun = ein unverändert mitklingender Ton: z.B. Sackpfeife, Drehleier: Grundton, Quinte). Den Schwerpunkt der Gruppe bildet die Tanzmusik vom 17. bis zum 19. Jahrhundert aus dem böhmisch-oberpfälzer Raum, mit Böcken, Drehleiern, Trummscheit, Bass… Weitere Besetzungen: Altdeutsche Besetzung (Sackpfeifen, Schallmeien, Schlagwerk) – höfische Besetzung der Schäferidylle des späten 18. Jahrhunderts (Musette de cour, vielle à roue, Violine, Bass) – Bordunbesetzungen aus verschiedenen europäischen Ländern: Ungarn, Polen, Slowakei, Frankreich.

Die „Regensburger Bordunmusik“ legte immer großen Wert auf Authentizität und historische Treue, war und ist aber auch offen für Projekte jedweder Art im Zusammenwirken mit anderen zeitgenössischen Gruppen, z.B. in den 1980er Jahren immer wieder auch mit den Kollegen von „Anonym“. Die Gruppe war auf dem Anti-WAA-Folkfestival vertreten und trat auch sonst wiederholt zugunsten des Anti-WAA-Widerstands auf. So waren die „Borduner“ mit anderen Kollegen aus dem Instrumentenbau- und -spielkurs des Bezirks Oberpfalz zum Jahreswechsel 1965 in „Wackerland“, d.h. bei der Platzbesetzung vertreten. Die „Regensburger Bordunmusik“ absolvierte am 03. Mai 1986 nach ihrem Auftritt auf dem Folkfestival einen weiteren Auftritt mit dem Liedermacher-Duo Dobler & Aschenbrenner – bei einem Informationsabend mit Kulturprogramm um 20:00 Uhr in der Stadthalle Cham, wo sich Professor Dr. Dr. Armin Weiß, Dr. med. Gerd Biron, Pfarrer Leo Feichtmeier und Landrat Hans Schuierer zur WAA-Problematik äußerten.

Daneben gestalteten die „Borduner“ zusammen mit befreundeten Literaten (Dorner-Wentzlik, Lanzl) den Volkstrauertag der Bürgerinitiative Pfreimd am 01. November 1987 mit. Georg und Claudia Balling umrahmten mehrfach – zum Teil auch zusammen mit Richard Vogl, der ebenfalls in Bernhardswald ansässig ist – Andachten von Pfarrer Salzl, dem Bruder einer guten Freundin von Claudia, beim „Franziskus Marterl“ mit Dudelsack und Drehleier. Die „Borduner“ waren während der Platzbesetzungen auch im Hüttendorf „Wackerland“ mehrfach aktiv.

In den letzten Jahren stand mit Georg (verschiedenste Dudelsäcke), Claudia (Drehleier, Flö­te, Geige), deren Sohn Florian (Kontrabass) und den beiden Töchtern Verena und Luise (beide Geige) die ganze Familie Balling mit ihrer Musik auf die Bühne. Verschiedentlich trat die ganze „Regensburger Bordunmusik“ beispielsweise bei Erika Eichenseers Lesungen von Märchen des Oberpfälzer Sammlers Franz Xaver von Schönwerth in Erscheinung, etwa im Sommer 2010 im Regensburger „Herzogspark“ oder im Jahr 2011 bei der „Nacht der Musik“ in St. Emmeram sowie im gleichen Jahr während des damaligen Regensburger Bürgerfestes im Justiziahof.

 

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