Die „Roten Hanikel“, Musikgruppe um den Musiker und profilierten Instrumentensamm­ler Herbert Gründwald (+2012) und den renommierten Maler, Künstler und Musiker Richard Vogl, die sich Ende der 1970er/Anfang der 1980er Jahre der niederbayerischen und oberpfälzer Volks-, und hier speziell der Bordunmusik verschrieben hatten. Zu ihrem Repretoire borduntauglicher Volksmusik zählten Zwiefache, Polkas, Dreher, Landler und Schottische.

„Rote Hanikl“ sind die jungen, dürren Fichten oder Tannen im Unterholz aus denen die Haniklzäune gemacht wurden, die sehr langlebig sind. Nach Richard Vogls Erinnerung gab es ein Musikstück, das Rote Hanikl heißt. Politische Bedeutung hatte der Name eher nicht, aber einen solchen Beigeschmack haben die Musiker damals auch nicht verleugnet, falls er aufkam.

Mitglieder der Formation waren Herbert Grünwald aus Garching (Böhmischer Bock, Nachschlaggeige), Jak Leutner, München (Böhmischer Bock), Andreas Masel (+), München (Kontrabass) und Richard Vogl, Bernhardswald (Drehleier). Die Gruppe trat zunächst bei verschiedenen Festivals in Deutschland und Belgien sowie im Münchner Stadtmuseum, im Lenbachhaus und an anderen Orten auf. Die Formation war auch im Rundfunk und im Fernsehen vertreten. Das Anti-WAA-Engagement der Gruppe Anfang der 1980er Jahre geschah aus Sorge um die Lebensgrundlagen der Menschen in der Oberpfalz. Auftritte im WAA-Widerstand erfolgten auf Demonstrationen in Regensburg, in Schwandorf und auf dem WAA-Baugelände, wo Richard Vogl während der 1. Platzbesetzung Anfang 1986 zusammen mit Claudia und Georg Balling (Drehleier und Bock) sowie anderen Musikern bei strengster Kälte im Hüttendorf auftrat. Als anlässlich eines BIWAK-Benefizkonzertes der als Hauptact vorgesehene chilenische Musiker Alvaro Pená-Rojas kurzfristig ausfiel, sprangen die als Vorprogramm eingeplanten „Roten Hanikel“ für den ganzen Abend ein und retteten die Veranstaltung. Das Publikum war seinerzeit wegen des hohen Niveaus der Volksmusikanten restlos begeistert.

 

 

 


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