Der 1958 in Regensburg geborene Claus Hofmann, heute hauptberuflich honoriger Schreinermeister, womit er sich in der Tradition seines Vaters befindet, war in den 1980er Jahren zunächst vorwiegend als Einzelsänger im Bereich Blues sowie Folk- oder „Volksmusik“ tätig, nachdem er Gitarre und Mandoline in der Schule und Musikschule gelernt hatte. Er war schon mit 15 Jahren politisch sehr aktiv und trat mit seiner damaligen Gruppe „Zündschnur“ zunächst vor allem in Kindergärten und auf Kinderfesten auf. Der Beschluss Anfang der 1980er Jahre, im Taxöldener Forst bei Wackersdorf eine atomare Wiederaufarbeitungsanlage zu installieren, führte dazu, dass er sich auch hier engagierte, wobei er vor allem die Gefahr sah, dass das in einer WAA erbrütetePlutonium für Atomwaffen genutzt werden könne. Als als überzeugter Ostermarsch-Aktivist trug er während der Nachrüstungsdebatte der 1980er Jahre vorwiegend Friedenslieder vor, engagierte sich aber auf bei Wahlkämpfen sowie auf Gewerkschaftsveranstaltungen.
Was sein Engagement gegen die WAA anbelangt, trat er in Regensburg sowie in Wackersdorf für das Anti-WAA-Bündnis auch bei Gottesdiensten auf, die Pfarrer Salzl am Franziskus-Marterl durchführte, wobei er zu den letzteren Auftritten wie „die Jungfrau zu ihrem Kind“ gekommen sei, wie er zu berichten wusste: Anlässlich eines seiner regelmäßigen Spaziergänge zum Marterl, wo Pfarrer Salzl gerade einen seiner Gottesdienste abhielt, wurde er von diesem gefragt, ob er nicht mit der Gitarre, die er wie so oft auf dem Rücken mit sich führte, mitwirken wolle, da ein ursprünglich vorgesehener Posaunenchor wohl wegen der klirrenden Kälte ausgefallen war. Der zunächst ablehnenden Antwort, er sei als Atheist wohl nicht der geeignete Musiker für einen Gottesdienst und hätte nur nicht-religiöse Friedenslieder im Repertoire, begegnete Pfarrer Salzl mit dem Einwand, dass seine Lieder ja „von Herzen“ kämen und von ehrlich seien. Auch die Mutter von Claus, auch sie nicht Mitglied einer Kirche, konnte sich dem Charme von Pfarrer Salzl nicht entziehen, als der sie bat, beim Gottesdienst aus der Bibel vorzulesen.
So kam es, dass Frau Hofmann und ihr Sohn als überzeugte Atheisten dazu beitrugen, dass ein gelungener Gottesdienst im Wald stattfinden konnte.
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